"Waschecht", sagt ja der Berliner gern zu seinesgleichen, wenn er/sie denn hier geboren wurde. 1966 war übrigens ein Spitzenjahrgang - nicht nur auf der westlichen Seite der Mauer... Aufwachsen durfte ich gutbürgerlich und bodenständig im grünen Zehlendorf. Das war zu Zeiten des geteilten Berlin weit weniger Gucci als Flohmarkt. Schon in der Schule konnte ich am besten quatschen und schreiben. Und dabei blieb es auch. So entschied ich mich nach dem Abi erst einmal für eine Lehre zur Verlagskauffrau. Spaß hatte ich jedoch nur in der Redaktion, im Feuilleton, wo man nicgh erste kurze Artikel verfassen ließ. DAS wollte ich auch weiterhin tun, also ging ich gleich nach Ausbildungsende zur Uni (FU), um mit Geschichte und Theaterwissenschaft ein paar handfestere Grundlagen für meine journalistischen Ambitionen zu schaffen. Die konnte ich glücklicherweise dann auch in Print, Radio und Fernsehen ausleben. Ein neues Kapitel begann, als es mich 1998 nach England verschlug. So kam ich auch erstmals zum Guiden, irgendwie ja artverwandt: recherchieren, das Ganze zielgruppengerecht aufarbeiten und dann quatschen - Entschuldigung, die Inhalte meinen Gästen unterhaltsam vermitteln. Als staatlich geprüfte Gästeführerin habe ich zwanzig wundervolle Jahre mit Gruppen den Süden der Insel bereist und die eher kurze Touristen-Saison mit dem Schreiben von Reiseführern in den Winter verlängert.
Die unsägliche Volksabstimmung zum (Nicht)-Verbleib der Briten in der EU führte zu meinem Entschluss, in meine geliebte Heimatstadt zurückzukehren. Kaum war ich angekommen, kam Corona. Was lag da näher, als die viele freie Zeit für die Erkundung Berlins zu nutzen und die Prüfung zur Stadtführerin zu machen. Und da bin ich nun und freue mich, meine Begeisterung für Berlin mit Euch zu teilen. Erkundet mit mir die facettenreichste, spannendste Stadt, die ich kenne, und der zu Recht nachgesagt wird, sie sei dazu verurteilt "immer nur zu werden und niemals zu sein". Stillstand ist woanders.